Neulich an der Straßenecke: An einem schönen Spätsommertag stehen da zwei Väter ungefähr Ende dreißig. Beide schauen mit Tunnelblick auf ihr jeweiliges Smartphone, lesen und tippen abwechselt, während sie die Welt um sie herum kaum noch wahrnehmen. Was wohl gar nicht so einfach ist, denn einerseits stehen sie so ziemlich jedem im Weg – vor allem aber sind da zwei Jungs, ihre Söhne. Die haben einen Fußball dabei und quengeln, dass sie zum Spielplatz wollen, wobei sie ihren Vätern an den Armen zerren. Die lassen sich jedoch nicht ablenken und bleiben ganz entrückt in ihrer Smartphone-Welt versunken. Das Ganze geht noch eine Ewigkeit so weiter, bis die beiden Väter mit ihren Kindern endlich Richtung Spielplatz weiterziehen.
Als Zuschauer der Szene denkt man sich: Sind es nicht angeblich die Kinder, die ständig ihre Smartphones zücken und gar nicht mehr aufhören können, darauf herumzudaddeln? Und wie war das noch mal mit der Vorbildfunktion von Erwachsenen? Und wer hat es nötiger, darauf hingewiesen zu werden, das Handy auch mal in der Tasche zu lassen: die Kinder oder ihre Eltern? Im besagten Fall eindeutig die Eltern …