Bei den großen Internetkonzernen lässt sich ein Phänomen beobachten: Wer hier aus dem wirtschaftlichen Wettbewerb als Sieger hervorgeht, bekommt schließlich alles.
The Winner Takes It All, wie es so schön heißt. Und das lässt sich auch ganz leicht erklären: Wer sich für ein soziales Netzwerk entscheidet, wird sich natürlich da anmelden, wo bereits seine Freundinnen und Freunde sind. Denn letztlich wird ja doch nur eines dieses Netzwerke richtig genutzt, da die Teilhabe an mehreren zu aufwendig ist. Also entscheidet man sich für das größte, das durch diese Entscheidung weiter wächst und so weiter und so weiter.
Der Nutzen eines sozialen Netzwerkes ist für den Einzelnen umso größer, je höher die Gesamtnutzerzahl steigt. Übrig bleiben eher Nischen, um die dann die verbliebenen Wettbewerber buhlen können. Die Masse hat sich aber längst entschieden. Musterbeispiele sind Facebook, WhatsApp, Amazon und Google. Alle sind sie so groß geworden, dass sie kaum ernst zu nehmende Konkurrenten haben. Was soll daran nun schlimm sein? – Die treffendste Antwort ist wohl: Konzerne mit enormer Macht neigen nun einmal dazu, ihre Macht zu missbrauchen. Und dass profitorientierte Konzerne nicht unbedingt das Wohl der Gesellschaft zum Ziel haben, dürfte niemanden überraschen. Was können wir tun? – Nichts oder zumindest sehr wenig. Oder doch: Was jeder tun kann, ist selbst zu erkennen, mit welchen Konsequenzen wir Dienste, deren Nutzung wir allein mit unseren Daten bezahlen, in Anspruch nehmen. Ein folgebewusstes Handeln ist zumindest schon einmal besser als ein blindes Nutzerverhalten.