Smartphones gelten als Luxusartikel. Ein schöner Artikel in der SZ weist darauf hin, dass es ganz anders ist, insbesondere für diejenigen, die sonst nichts besitzen, wie die Flüchtlinge, die zu uns kommen. Ein Smartphone sei oft der einzige und wichtigste Gegenstand, den sie besitzen. Nur so können sie mit der Familie oder mit Verwandten, die auf der Flucht an unterschiedlichen Orten gestrandet sind, in Kontakt bleiben.
So mancher fragt sich vielleicht, wie Flüchtlinge an ein vermeintlich teures Smartphone kommen. Die Antwort: aus dem Heimatland. Dort sind die Mobilgeräte meist nicht nur günstig, sondern auch im Alltag zwingend erforderlich, weil es in vielen Ländern kein flächendeckendes Festnetz gibt. Die meisten Flüchtlinge telefonieren übrigens günstig per Internet via Skype, Whatsapp oder Viber. Und das geht eben nur mit einem Smartphone. Meist werden günstige Prepaidkarten verwendet oder kostenlose WLAN-Hotspots.
Smartphones haben gerade für Flüchtlinge einen ganz anderen Stellenwert als für uns. Sie sind absolut essenziell und teilweise sogar überlebenswichtig, beispielsweise durch die Nutzung von GPS-Daten während einer Flucht durch mehrere Länder hin zu einem anderen Kontinent. Wer also keine Heimat mehr hat und auch noch kein neues Zuhause, für den ist nichts wichtiger als ein Smartphone und eine Internetverbindung. Mit Luxus hat das nicht das Geringste zu tun.