Die (teils noch zu wünschen übrig lassende) Nutzung digitaler Medien an Schulen ist ja in aller Munde. Dabei wird ein Argument, das eindeutig für das #Neuland spricht, total vergessen.
Ich kenne nämlich jede Menge Schulbücher, die vor allem Folgendes sind: teuer, unübersichtlich, didaktisch schwach, einfallslos, fehlerhaft und inhaltlich veraltet. Und das alles trotz komplizierter Zulassungsverfahren.
Überhaupt werden Schulbücher zwar gekauft, aber nur wenig genutzt. So liegen Unsummen ungenutzt in Schultaschen herum. – Gut, digitale Medien müssen nicht per se besser sein, günstiger und aktueller sind sie allemal (und oft eben doch auch besser). Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand, der digitales Lehrmaterial anbietet, beispielsweise auf die Idee käme, eine Grafik zum weltweiten Erdölverbrauch aus dem Jahr 1972 abzubilden. Im Gegensatz zu einer analog publizierenden Schulbuchredaktion übrigens.
Und wenn sich Fehler einschleichen, lassen die sich viel schneller wieder korrigieren. Beim klassischen Schulbuch dauert das dann mindestens bis zur nächsten Auflage. Oder noch länger. Denn die Verlage greifen nur zu gern auf Materialien aus alten Ausgaben zurück und so vererben sich Fehler von Auflage zu Auflage. Ich könnte Ihnen Sachen zeigen, das glauben Sie nicht!
Schulbuchverlage sprühen ohnehin nicht gerade vor Innovationsfreude. Doch wenn sie es denn mal versuchen (was ja grundsätzlich zu begrüßen ist), dann geht das ja auch schonmal so richtig in die Hose. Dann versuchen sie, das Ganze an die sogenannten „modernen Rezeptionsgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler“ anzupassen und fabrizieren Bücher, die noch unübersichtlicher sind als sowieso schon. – Es ist aber auch nicht einfach …
Übrigens: Herausgeber und Verlage stehen bei Fehlern in ihren Büchern in der Verantwortung. Lehrkräfte sollten Fehler den Verlagen also unbedingt melden.