Das #Neuland ist voll mit nützlichen Informationen – und voll mit Quatsch. Und damit der Quatsch auch von den Suchmaschinen und somit von den Nutzerinnen und Nutzern gefunden wird, wird er mit knackigen Überschriften, Eins-a-Keywords und unzähligen Verlinkungen gezielt suchmaschinenoptimiert. Und das mit Erfolg, wie es scheint.
Zumindest kommt es uns inzwischen so vor. Denn immer öfter finden wir bei unseren Recherchen, die zu unserer täglichen Redakteurs- und Texterarbeit gehören, vor allem jede Menge superoptimierte Texte, in denen am Ende aber nichts Brauchbares drinsteht.
Manche Texte sind sogar ganz offensichtlich kaputt optimiert. Da wurde so allumfassend auf die Anforderungen der Suchmaschinenoptimierung geachtet, dass darüber die echten Inhalte und die Lesbarkeit einfach verschüttgegangen sind. – Aber kann das wirklich das Ziel von Suchmaschinenoptimierung sein? Was nützt mir ein Text, der zwar von allen gefunden, aber von niemandem gelesen wird? Ich schreibe doch nicht für Suchmaschinen, sondern für Menschen! Und wer will schon diesen ganzen optimierten Müll im #Neuland?
Ich persönlich als Nutzerin finde es auch unhöflich, dass die Bedürfnisse einer Maschine oft wichtiger zu sein scheinen als meine Bedürfnisse als Leserin und Konsumentin von Informationen. Als ich zum Beispiel den folgenden Tweet las, dachte ich sofort: Maschinenlesbar – und was ist mit menschenlesbar?
So Leute. Jetzt überprüft ihr alle mal eure Signaturen ob Telefonnummern Maschinenlesbar formatiert sind. zB +49(KEINE 0)VorwahlNummer
— Martin Delius (@martindelius) December 10, 2014
Natürlich brauchen wir die Suchmaschinen, um ein bisschen Ordnung ins #Neuland zu bringen. Aber Suchmaschinenoptimierung ist ja kein Selbstzweck. Wir suchmaschinenoptimieren unsere Texte ja nicht, um am Ende suchmaschinenoptimierte Texte zu haben. Wenn schlussendlich die Inhalte auf der Strecke bleiben und wir im #Neuland nur noch professionell optimierten Quatsch finden, dann haben wir das Internet kaputtgemacht.