Dass digitale Medien Lernprozesse enorm bereichern können, habe ich hier schon mehrfach erwähnt und ausgeführt. Darüber hinaus können digitale Medien in bestimmten Lernprozessen aber auch ganz praktische Vorteile bieten.
Das finde ich spannend, zumal ich aufgrund meiner Arbeit den Fokus doch immer sehr auf die didaktischen und medienpädagogischen Vorteile gerichtet habe. Zu den praktischen Vorteilen gibt es zum Beispiel ein sehr interessantes Interview mit Celia Sokolowsky, der Leiterin des Blended-Learning-Projektes „Ich will Deutsch lernen“ vom Deutschen Volkshochschul-Verband, das beim IT-Gipfel Ende 2016 geführt wurde. Sie beschreibt, wie wichtig gerade in der Erwachsenenbildung die Möglichkeiten sein können, die digitale Medien als Ergänzung zum herkömmlichen Präsenzunterricht bieten.
So passiert es in Erwachsenen-Lerngruppen eben doch häufiger, dass Teilnehmende nicht die Möglichkeit haben, zu einer Präsenzveranstaltung zu kommen, weil sie beispielsweise Schichtarbeitende sind oder als Alleinerziehende ihre Kinder betreuen müssen. Dank digitaler Lernformate können sie dann Lerninhalte zeit- und ortsunabhängig nachholen oder sich im virtuellen Klassenzimmer mit anderen verabreden und sich über das Gelernte austauschen. Auch Apps zum Vokabellernen oder mit Übungen können den Teilnehmenden dann helfen, nicht den Anschluss zu verlieren beziehungsweise das Gelernte zu festigen.
Solche – von der Idee her recht simplen – Aspekte werden häufig gar nicht so sehr beleuchtet in den teils hitzigen Diskussionen um das Lernen mit digitalen Medien. Doch gerade diese Beispiele sind so überzeugend, dass sie jedem Kritiker und jeder Kritikerin den Wind aus den Segeln nehmen müssten.
→ Das Interview mit Celia Sokolowsky auf teachtoday.de