Der Umgang mit Bildern von (den eigenen) Kindern im Netz ist ein ziemlich heikles Thema, das vor allem für Verunsicherung sorgt. So richtig weiß anscheinend niemand mehr, was richtig oder falsch, was erlaubt oder verboten ist.
Bei vielen Fragen bin ich selbst auch unsicher, aber eine Sache finde ich ziemlich klar. Und deshalb stört es mich auch, dass dieser Aspekt in vielen Diskussionen gar nicht berücksichtigt wird. Und zwar: Für mich ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ich ein Kinderbild veröffentliche, sodass es theoretisch von allen im Internet gesehen werden kann, also zum Beispiel auf einem Blog oder einer anderen öffentlichen Website. Oder ob ich das Bild zum Beispiel auf mein Facebook-Profil lade und den Zugriff darauf so beschränke, dass nur ausgewählte Personen (beispielsweise meine Familie) das Bild sehen können. – Letzteres ist für mich das Gleiche, als wenn ich diesen ausgewählten Personen auf der Couch das Familienalbum zeigen würde. Oder sehen Sie da einen Unterschied?
Ich halte es daher für unproblematisch, Kinderbilder auf Facebook zu posten, solange ich bewusst einstelle, wer dieses Bild sehen darf und wer nicht. Das ist bei Facebook für jeden einzelnen Post möglich. Ich kann dabei mit wenigen Klicks einzelnen Personen oder Personengruppen den Zugriff erlauben oder verweigern.
Einen interessanten Erfahrungsbericht mit ganz ähnlichen Überlegungen las ich übrigens vor einiger Zeit in der „Zeit“: www.zeit.de/zeit-magazin/leben
PS: Unsäglich finde ich an der ganzen Diskussion übrigens auch, dass wir vor lauter Furcht vor Missbrauch der Bilder anfangen, die Bilder selbst verwerflich zu finden. Dabei sind es doch nicht die Bilder (geschweige denn die abgebildeten Kinder darauf), die „gefährlich“ oder verwerflich sind. „Gefährlich“ oder verwerflich handeln diejenigen, die Bilder dieser Art missbrauchen.