Hallo OECD, was heißt denn das jetzt genau?

Also meine Timeline hat sich ja letztens köstlich amüsiert über Deutschland, weil hier nämlich – anders als in anderen Ländern – vor allem die Deppen in den sozialen Netzwerken rumgeistern sollen. Das sagt zumindest die OECD. Angeblich. Und zwar in diesem Tweet:

 

Soziale Netzwerke und der Bildungsstand ihrer User: Deutschland entgegem dem Trend https://t.co/QN9TRA1945#Neulandpic.twitter.com/Er9MomnLVf

— OECD Statistik (@OECDStatistik) 17. November 2015

Erstmal zur Klarstellung: In der Grafik steht ja nicht, dass von den deutschen Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzern rund 40 Prozent gebildet sind und rund 50 Prozent nicht so gebildet. Sondern: Von den Gebildeten nutzen rund 40 Prozent die sozialen Medien und von den nicht so Gebildeten machen das rund 50 Prozent. Das ist ja schonmal ein großer Unterschied. Und dann hab ich da jetzt noch ein paar Fragen:

Was sagt uns das denn jetzt überhaupt? Ist das gut oder schlecht? Sind Aktivitäten in sozialen Medien ein Qualitätsmerkmal für eine Nation? Bedeutet es irgendwas, wenn ein großer Anteil von Menschen soziale Medien nutzt? Und wenn das auch die nicht so Gebildeten zu einem hohen Prozentsatz machen, ist das dann etwas Gutes? Eigentlich ist das doch gar nicht so schlecht, dass unterschiedliche Bildungsschichten ziemlich eng beieinander liegen, oder? Das spricht doch für die nicht so hoch Gebildeten, würde ich denken. Oder andersrum: Bei dem ganzen Gemecker über soziale Medien stehen unsere Gebildeten doch dann eigentlich ganz gut da, wenn sie das mit den sozialen Medien eher gemäßigt betreiben. Das ist doch dann ziemlich vernünftig, oder nicht? – Hat irgendwer ein paar Antworten für mich?

Thomas Schmidt, Medien- und Kompetenzexperte entwickelt seit mehr als 15 Jahren mit der Agentur Helliwood Bildungsinitiativen und -programme im Themenfeld digitale Medien. Er vermittelt auf eine eigene Art die faszinierend einfache Botschaft, dass wir alle mit unseren ureigenen Stärken in der Lage sind, in einer voll digitalisierten Welt zu bestehen.

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