Eine gesunde Portion Skepsis hat schon immer dabei geholfen, das eigene Beurteilungsvermögen zu schärfen – und nicht erst in Zeiten von Fake News. Genau genommen hat es solche Fakes auch schon immer gegeben.
Menschen, die einem bewusst oder unbewusst schlicht etwas Falsches erzählen oder einen Gesprächspartner mit Kalkül manipulieren wollen. Das alles ist nicht neu. Neu ist die ungeheure Reichweite und rasante Ausbreitung solcher Falschmeldungen. Die Vertrauenswürdigkeit einer Informationsquelle skeptisch zu hinterfragen, kann also nicht schaden.
Es gibt sogar einige konkrete Beurteilungskriterien, an denen man sich bei der Einschätzung von Informationsangeboten jeder Art – inklusive von Onlineangeboten – orientieren kann. Im Zentrum steht dabei die Einordnung der Informationsquelle: Wer ist für dieses Informationsangebot verantwortlich? Ist die Person/Institution vertrauenswürdig, unabhängig, qualifiziert? Welche Ziele verfolgt sie mit ihrem Informationsangebot? In welchem Umfeld ist die Informationsquelle angesiedelt und welche weiteren Informationen finden sich hier?
Auch auf die Aktualität der dargestellten Informationen sollte man achten; eine zehn Jahre alte Infobroschüre oder ein ebenso alter Forumseintrag ist in den meisten Fällen nicht mehr viel wert. Wichtig ist auch die Frage, ob die dargebotenen Informationen überhaupt für mich geeignet sind und zu meinem Wissenstand und meinem Informationsbedarf passen. Das alles ist letztlich nicht allzu schwer – wer also nicht auf irgendwelchen Unsinn hereinfallen will, braucht kaum mehr als ein gesundes Beurteilungsvermögen. Ansonsten gilt immer noch: Erst denken, dann klicken (teilen, liken, weitererzählen, sich aufregen oder was auch immer).