Facebook und Meinungsbildung

„Facebook ist zweifelsohne zu einem wichtigen Faktor für die Meinungsbildung geworden. Allerdings ist Facebook in aller Regel lediglich eine Zusatzquelle, und nicht die alleinige Informationsquelle für politische Themen. Das bedeutet, der Anteil algorithmisch gesteuerter Informationen bestimmt das Informationsrepertoire (noch) nicht – oder anders ausgedrückt, der Anteil von Nachrichten, die aus personalisierten Quellen bezogen werden, ist überschaubar.

Damit sind die Voraussetzungen für Filterblasen mit Blick auf die Informationsrepertoires bislang nicht gegeben. Denn das Angebot traditioneller Nachrichtenquellen, das in der Regel nicht personalisiert ist, gibt jedem Nutzer die Chance, auf universelle Nachrichtenangebote zu treffen, und schließt im Umkehrschluss aus, dass Nutzer ausschließlich mit zur eigenen Einstellung passenden Informationen konfrontiert werden. Dass die Effekte von Facebook weniger stark als befürchtet sind, gibt aber keinesfalls Grund zur Entwarnung, denn sie sind messbar und werden ansteigen, sobald personalisierte Nachrichtenquellen weiter an Relevanz gewinnen bzw. klassische Vermittler von Nachrichten schwächer werden.“

Aus der LfM-Studie: Ganz meine Meinung? Informationsintermediäre und Meinungsbildung – Eine Mehrmethodenstudie am Beispiel von Facebook

Thomas Schmidt, Medien- und Kompetenzexperte entwickelt seit mehr als 15 Jahren mit der Agentur Helliwood Bildungsinitiativen und -programme im Themenfeld digitale Medien. Er vermittelt auf eine eigene Art die faszinierend einfache Botschaft, dass wir alle mit unseren ureigenen Stärken in der Lage sind, in einer voll digitalisierten Welt zu bestehen.

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