Die deutschen Schulen sollen kreidefrei werden. Das heißt, die herkömmlichen Tafeln kommen runter von den Wänden und werden durch interaktive Whiteboards ersetzt. Finde ich super. Theoretisch. Denn so einfach ist es nicht.
In der Praxis gibt es so manche Schule, an der die Lehrkräfte nur noch mit dem Kopf schütteln können. Der Austausch ist zwar schnell gemacht. Doch fehlt es manchmal an den entsprechenden Schulungen oder die Software wurde nicht ordentlich installiert oder es gibt nicht genügend Techniker, die bei Problemen helfen können. Es gibt Schulen, an denen die Whiteboards alle paar Tage komplett ausfallen und auch sonst am laufenden Band Zicken machen.
Und das ist natürlich ein gefundenes Fressen für diejenigen, die die digitalen Medien sowieso lieber aus den Schulen heraushalten wollen. Moderne Technik einzusetzen, ist viel mehr, als nur ein Hightechgerät an die Wand zu schrauben. Es ist eben leider nicht damit getan, das Alte einfach durch irgendetwas Neues zu ersetzen. Es braucht gleichzeitig auch die passenden Konzepte und die Menschen, die die Technik nutzen sollen, müssen entsprechend geschult sein. Erst dann hat das Ganze überhaupt einen Nutzen für die, die damit lernen sollen, und auch für die, die damit lehren sollen.