Speichern ist gut, clouden ist besser. Wer es mit der Digitalisierung von Schulen ernst meint, kommt um die Cloud nicht herum. Die Möglichkeit, Dokumente zu speichern und online auszutauschen, ist so wichtig wie ein funktionierender Kiosk in der Schule.
Manche Schulen arbeiten deshalb mit Dropbox, Google Drive oder iCloud – Angebote amerikanischer Anbieter mit Servern die oftmals in den USA stehen. Einige nutzen Office365 von Microsoft, das in einigen Bundesländern offiziell als Cloudspeicher zugelassen ist. Einige leisten sich eine eigene Schulspeicher mit Selbstbau-Servern. Viele bekommen den virtuellen Speicherplatz von Länderbehörden gestellt. Kultur und Schule sind schließlich Ländersache.
Die Vielfalt der Schul-Clouds hat einen bunten Wolkenteppich entstehen lassen. Das Problem dabei: Sie lassen sich nur schwer miteinander vernetzen. Bundesländer, die eigene, landesweite Schul-Clouds entwickeln wollten, sind unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Technik und Datenschutz bereiten den millionenteuren Landes-Wolken von Baden-Württemberg und NRW so viele Probleme, dass „Ella“ und „Logineo“ wohl kurz vor dem Aus stehen.
Eine Art Bundes-Cloud wird derzeit im Auftrag des Bundesforschungsministeriums entwickelt. Auftragnehmer des Acht-Millionen-Förderprojekts ist das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam. Aktuell erproben 60 Schulen das zentral entwickelte und verwaltete Wolkenkuckucksheim.
Die Kultusminister-Konferenz reagierte bei der Vorstellung zurückhaltend. Wie sieht es mit der Flexibilität des Systems aus? Machen sich Schulen von einem privaten Institut abhängig? Wo bleibt der Datenschutz? Vielen Schülerinnen und Schülern sind staatliche Schul-Cloud-Systeme ohnehin nicht geheuer. Sie nutzen Dropbox, Google Drive, iCloud und OneDrive längst privat und finden diese praktischer, schneller und leichter zu bedienen. Es fehlt ein innovativer Ansatz hier Brücken zu bauen!