Dream, don‘t fix!

Und wieder traf sich die Bildungselite auf der Didacta, diesmal in Köln. Liest man die Ankündigungen in der Halle für digitale Bildung, so ist es ein wenig wie beim vergangenen Hessen-Tatort á la Murmeltiertag mit Ulrich Tukur. Immer wieder wird das gleiche Mantra der digitalen Bildung gepredigt.

Und der Monitor Digitale Bildung der Bertelsmann-Stiftung kommt zu dem „bahnbrechenden“ Ergebnis, dass digitale Tools, die weniger eingesetzt werden, auch weniger gut bewertet werden. Nicht zuletzt zeigt das Programm der Didacta Digital, dass es viel zu oft um Infrastruktur und Lernumgebungen geht, weniger um die Transformation des Lernens in einer digitalen Gesellschaft.

Aber was würde es denn bedeuten, eine wirkliche Veränderung zuzulassen. Allem voran die Botschaft: Dream, don‘t fix! – also weniger reparieren und mehr Mut, Bildungsprozesse ganzheitlich zu verändern.

Denn nur so ist die aus Zeiten der Industrialisierung stammende frontale Ausrichtung von Bildungsprozessen zu überwinden. Digitale Lernumgebungen und Technologiekonzepte, in denen weiterhin die Lehrperson alles vor- und freigibt, sind wenig zukunftsorientiert, auch wenn diese die Schulen sehr mögen und gerne einkaufen. Vielmehr sind Konzepte von New Work, wie die Nutzung von offenen Kollaborationsplattformen wie Microsoft Teams & Slack auf ihren Einsatz in Bildungsprozessen zu bewerten. Ergebnisoffene, herausfordernde Lernarrangement mit digitalen Medien sind gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern zu entwickeln und zu erproben. Das schlussendlich die Lernenden dies schätzen zeigt die oben genannte Studie der Bertelsmann-Stiftung auch, denn dort wird offene Projektarbeit mit digitalen Medien sehr gut bewertet.

Und bevor wir jetzt alle in den Kampf gegen Learning-Analytics einsteigen, wäre es schön, wenn wir KI nutzen würden, um wirklich für alle Kinder eine Möglichkeit zu schaffen, sich mit kreativen Lernszenarien, wie beispielsweise dem Programmieren, den Zugang zur digitalen Welt erschließen.

Anstatt also weiter an den bestehenden Strukturen „herumzudoktern“ sind die Kräfte viel besser eingesetzt, wenn man ein wenig träumen würde, um mutig neue Lernarrangements zu entwickeln. Dann wachen wir vielleicht morgen im Morgen auf und müssten so keinen weiteren didaktischen Murmeltiertag mehr erlauben.

Wie man dies angehen könnte, kann man mit dem interdisziplinären Team von Helliwood in den unterschiedlichsten Bildungs-Initiativen hautnah erleben und zugleich Unterstützung für die Gestaltung des eigenen Transformationsprozesse abrufen.

Dream, don’t fix- der Digitalpakt kommt!

Mehr zum Monitor Digitale Bildung der Bertelsmann Stiftung hier: https://www.didacta-digital.de/forschung/digitales-lernen-bewaehrte-lernkonzepte

Mehr zum Tatort: http://www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-vote-wie-fanden-sie-murot-und-das-murmeltier-a-1252753.html

Thomas Schmidt, Medien- und Kompetenzexperte entwickelt seit mehr als 15 Jahren mit der Agentur Helliwood Bildungsinitiativen und -programme im Themenfeld digitale Medien. Er vermittelt auf eine eigene Art die faszinierend einfache Botschaft, dass wir alle mit unseren ureigenen Stärken in der Lage sind, in einer voll digitalisierten Welt zu bestehen.

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