Liest man die Sinus-Jugendstudie 2016, hat man sofort den Eindruck: Die Jugend von heute ist sehr vernünftig, fast schon ein bisschen zu vernünftig. Das gilt auch für den Umgang mit digitalen Medien. Sie sind mit ihrer Geräteausstattung und mit den digitalen Angeboten zufrieden. Was ihnen fehlt, ist mehr Unterstützung in Sachen Datenschutz, denn der ist ihnen durchaus wichtig. Deshalb würden sie gern mehr darüber in der Schule lernen – sie zweifeln allerdings an der erforderlichen Kompetenz ihrer Lehrerinnen und Lehrer … Alles in allem scheint das eine realistische Einschätzung zu sein. Blöd sind also nicht die Jugendlichen, sondern wir Erwachsenen. Wir sind oft nicht in der Lage, zu helfen und Dinge befriedigend zu erklären. Das gilt nicht nur für Lehrkräfte, sondern auch für Eltern. Gerade beim Thema Datenschutz fehlt ihnen das Wissen und oft sind sie auch nicht gerade ein Vorbild in Sachen sichere Internetnutzung. – Übrigens gibt es anscheinend auch weniger Konflikte mit den Eltern über die Nutzungszeiten. Der Grund: Die Eltern daddeln inzwischen selbst ständig am Smartphone rum, was keine gute Basis ist, um von den Kindern mehr Medienabstinenz zu fordern. Und die Jugendstudie zeigt noch etwas: Oft wird ja in Studien zwischen Online- und Offline-Zeiten unterschieden, damit kommt man jedoch nicht weiter – Jugendliche sind heute einfach immer online. Damit ist eben auch eine gewisse Sättigung erreicht, denn mehr geht einfach nicht.