Manche Dinge wiederholen sich Jahr für Jahr. Ein eher erschreckendes Beispiel liefert das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik, das stets zum Jahresende eine Liste mit den beliebtesten Passwörtern der Deutschen veröffentlicht.
Um es kurz zu machen: Die Liste sieht jedes Jahr ungefähr gleich aus. Die beliebtesten Passwörter 2016 waren: „hallo“, gefolgt von „passwort“ und – besonders clever – „hallo123“. In Zeiten, wo nicht nur immer mehr Menschen online sind, sondern vor allem auch immer mehr Transaktionen inklusive Bankgeschäfte und Einkäufe im Netz abgewickelt werden, ist das schon ein wenig erschütternd. Würde man sich einen Tresor kaufen und diesen zu Hause im Keller in der Wand einbauen, würde sich wohl kaum jemand besonders sicher fühlen, wenn das Zahlenschloss „123456“ (übrigens das weltweit meist genutzte Passwort) lauten würde.
Tatsächlich ist das billigste Fahrradschloss noch sicherer als ein mit den Passwörtern der besagten Top-Ten-Liste „geschütztes“ Nutzerkonto. Denn der dickste Tresor nützt wenig, wenn das Schloss nichts taugt. Das ist ungefähr so, als würde man morgens, wenn man das Haus verlässt, Türen und Fenster weit öffnen und sich dann wundern, wenn irgendwann jemand die Wohnung ausgeräumt hat.
Kaum ein Thema aus der digitalen Welt wird so häufig aufgegriffen wie die Bedeutung starker Passwörter – es scheint noch immer nicht oft genug zu sein. Und ich wette, die Liste des Hasso-Plattner-Instituts sieht nächstes Jahr wieder fast genauso aus wie dieses Jahr.