Letztens erzählte mir eine Kollegin etwas Interessantes: Diese Kollegin hatte gemeinsam mit ihrer Schwester beschlossen, ihrer Mutter – einer Rentnerin Mitte sechzig – einen Tabletcomputer zu schenken. Ziel dabei war vor allem, die Mutter an die digitale Kommunikation zu gewöhnen, damit sie später einmal unkompliziert am Leben ihrer Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder teilhaben kann.
Die beiden Schwestern kauften das Tablet, richteten alles ein, von dem sie dachten, dass die Mutter es gebrauchen könnte, zeigten ihr die Bedienung und stellten ihr eine konkrete Aufgabe: Die Mutter sollte, um die Bedienung einzuüben, über eine Messenger-App regelmäßig über ihr Tagwerk berichten, in Bild und Wort. Das tat sie dann auch und tut es immer noch: Beinahe täglich erhalten die Schwestern digitale Nachrichten von ihrer Mutter, in denen sie zeigt und erzählt, was sie gerade gekocht oder eingekauft hat, wie schön die Blumen blühen, wo die Autotür eine Beule bekommen hat, wie der Vater am Kaffeetisch sitzt und und und. Die Kollegin twitterte manchmal auch darüber, zum Beispiel:
Meine 67-jährige Mutter schickt ihren Töchtern mit Threema Selfies. Ich würde sagen, die Digitalisierung der Gesellschaft ist abgeschlossen.
— Frau Schulz (@chri__stine) 21. Mai 2015
Bemerkenswert an der Geschichte finde ich einerseits natürlich, mit welcher Offenheit sich diese Rentnerin der neuen Herausforderung stellt. Es ist schön zu sehen, dass 60+ keineswegs heißt, dass das #Neuland nicht noch zu erobern wäre.
Aber auch das Verhalten der beiden Schwestern finde ich bemerkenswert. Sie haben ihre Mutter quasi ins kalte Wasser gestoßen und gesagt: Los, mach! Und zwar nicht aus Nettigkeit, sondern weil es für sie das Leben deutlich vereinfacht, wenn sich ihre Mutter in der digitalen Welt souverän bewegen kann und digital erreichbar ist. – Und es funktioniert.
#neulandrentner | #Neuland
[…] Sie sich an den Beitrag von Herrn Schmidt, in dem er „Mehr Omas ins #Neuland!“ schicken wollte? Offenbar folgen die Omas und Opas seiner Aufforderung. Zumindest wenn man dem […]
Thomas Schmidt
So ist es;-)