„90 Prozent von allem ist Schrott“

Immer wieder wird behauptet, dass im Internet neben Nützlichem vor allem wertlose Inhalte, Schund und reiner Datenmüll zu finden sind. Und ja, tatsächlich ist das meiste nichts als Schrott. Allerdings: Betrifft das wirklich nur das Internet?

Würden man 24 Stunden lang Fernsehen schauen (und es muss noch nicht einmal ein Privatsender sein), käme man – da bin ich mir sicher – nach dieser Marathonsitzung zu dem Schluss, dass man hauptsächlich billigen Schund gesehen hat. Man könnte auch in eine Buchhandlung gehen und sich einmal genauer anschauen, was da so angeboten wird: großenteils billige Unterhaltungslektüre. Welche Musik ist gerade in? Ganz genau. Wo man auch hinschaut, überall Schund und nutzloses Zeug, zumindest aus der Sicht von Hochkulturverfechtern.

Doch verglichen mit dem Internet wird den anderen Medien ungleich seltener vorgeworfen, dass auch dort längst nicht alles von kulturell höchstem Wert ist. Also kann man es auch gleich mit dem Science-Fiction-Autor Theodore Sturgeon halten, der behauptete: „90 Prozent von allem ist Schrott.“ Übrigens eine Aussage, die auch als „Sturgeons Gesetz“ bekannt ist.

Sturgeon schrieb übrigens auch Drehbücher für die Raumschiff-Enterprise-Folgen Shore Leave (1966) und Amok Time (1967). Letztere ist bekannt für die Einführung des Pon farr, des vulkanischen Paarungsrituals, und das ist nun wirklich genial. Wenn nun 90 Prozent wohlgemerkt von allem Schrott ist, warum sollte es dann ausgerechnet mit dem Internet anders sein?

Thomas Schmidt, Medien- und Kompetenzexperte entwickelt seit mehr als 15 Jahren mit der Agentur Helliwood Bildungsinitiativen und -programme im Themenfeld digitale Medien. Er vermittelt auf eine eigene Art die faszinierend einfache Botschaft, dass wir alle mit unseren ureigenen Stärken in der Lage sind, in einer voll digitalisierten Welt zu bestehen.

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